Neukölln, Sonntagabend, 22 Uhr. Eigentlich eine normale Streifenfahrt auf der Karl-Marx-Straße – bis den Beamten des Polizeiabschnitts 54 ein Smart auffällt. Kleinwagen, dunkel, aber ohne Licht unterwegs. Ein Routineeinsatz, sollte man meinen. Doch was dann folgt, erinnert an eine Szene aus einem Actionfilm.
Als die Funkstreife dem Fahrer das Signal zum Anhalten gibt, tritt der Mann aufs Gas. Statt zu stoppen, beschleunigt er. Mit quietschenden Reifen rast er durch die nächtliche Karl-Marx-Straße, ignoriert rote Ampeln, zwingt Fußgänger in letzter Sekunde zur Seite zu springen und bringt den Querverkehr an Kreuzungen in Gefahr.
Die Verfolgungsjagd zieht sich weiter über die Sonnenallee. Dort touchiert der Smart gleich zwei Fahrzeuge. Eine Fahrerin kann ihren Wagen nur mit Mühe auf der Spur halten – eine Katastrophe wird knapp verhindert.
Doch das halsbrecherische Manöver findet ein abruptes Ende. Beim Abbiegen in die Hertzbergstraße verliert der Fahrer endgültig die Kontrolle über sein Auto. Mit voller Wucht kracht der Smart in vier parkende Pkw. Splitter, quietschendes Metall – und Stille.
Der 40-Jährige steigt aus, taumelt, versucht zu fliehen. Doch weit kommt er nicht. Die Beamten stellen ihn wenige Meter vom Unfallort entfernt und nehmen ihn fest.
Im Polizeigewahrsam folgt die Blutentnahme, die Identitätsfeststellung – und die Erkenntnis: Der Mann besitzt nicht einmal einen gültigen Führerschein. Noch in derselben Nacht wird er wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen hat nun das Fachkommissariat für Verkehrsdelikte der Direktion 5 übernommen.